Monthly Archives: Juni 2014

UNIKOM und SSM unterzeichnen den ersten Branchenvertrag im Bereich der Privatradios

Die Union nicht-kommerzorientierer Lokalradios (UNIKOM) und das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) haben am 18. Juni 2014 in Zürich den ersten Branchenvertrag im Bereich der Privatradios der Deutschschweiz unterzeichnet. Der Branchenvertrag tritt per 01. Juli 2014 in Kraft.

Der Abschluss dieses Branchenvertrages ist das Resultat respektvoller sozialpartnerschaftlicher Gespräche und Verhandlungen zwischen Vertretern der UNIKOM, des SSM und den Mitgliederradios von Anfang dieses Jahres. Gemeinsam haben wir Minimalstandards für die Arbeitsbedingungen definiert, die in unseren Augen nicht unterschritten werden dürfen.

In Zeiten, in denen sich die Arbeitsbedingungen in der Medienbranche tendenziell verschlechtern, senden die UNIKOM und das SSM damit ein Signal an die gesamte Branche. Faire Arbeitsbedingungen sind nötig und möglich. Nicht zuletzt sind sie es, die einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität der journalistischen Arbeit haben.

Das SSM setzt sich weiterhin für eine kollektive Regelung der Arbeitsbedingungen und Gesamtarbeitsverträge für alle Angestellten im Bereich der privaten Radio- und Fernsehstationen ein. Der Abschluss des Branchenvertrages mit der UNIKOM ist ein erster Meilenstein auf diesem Weg.

Weitere Informationen:
UNIKOM: Lukas Weiss, Präsident UNIKOM, 079 373 22 33
SSM: Stephan Ruppen, Zentralsekretär SSM, 079 215 14 18

Sag niemals nie: Schawinskis neuer Flirt mit Digitalradio

Vor einem halben Jahr verabschiedete sich Roger Schawinski mit seinen Sendern Radio 1 und dem neu erworbenen 105 von Digitalradio. DAB sei eine teure Technologie ohne Publikum. Stattdessen will der Medienunternehmer auf Internetradio setzen. Wie die MEDIENWOCHE weiss, plant Schawinski eine Rückkehr auf Digitalradio. Schon ab diesem Sommer könnten Radio 1 und 105 in Zürich wieder via DAB zu empfangen sein. Schawinski interessiert sich mit Radio 1 und 105 für Sendeplätze im Digitalradionetz LIMUS von Digris, das noch in diesem Jahr in Zürich seinen Betrieb aufnehmen wird. Read more…

Neue Töne auf DAB+ in Genf

14 nichtkommerzielle Pop-, Rock- und Kulturradios strahlen in Genf ab dem 1. Juni ihr Programm offiziell auf DAB+ aus. Die alternativen Sender haben dank einer neuen Konzession und einer günstigeren Sendetechnologie, die den Betrieb von urbanen Sendeinseln auf einem vierten DAB+-Layer ermöglicht, Zugang erhalten. Damit wird digitales Radio in der Schweiz erstmals auch für unabhängige Radios mit kleinem Budget erschwinglich und die lokale, kulturelle Radiovielfalt gefördert

DAB+ bleibt nicht länger den öffentlich-rechtlichen Sendern der SRG oder den kommerziellen Privatradios vorbehalten. Seit Mai testeten in Genf unabhängige Webradios und Lokalradios eine Software-basierte Technologie aus und senden nun ab 1. Juni in digitaler, störungsfreier Qualität. Die Hälfte dieser 14 neuen Radiostationen definiert sich über ihr eigenständiges Musikprofil, die andere mehr durch Wortinhalte. Radio Ouistiti ist beispielsweise ein Programm für Kinder bis 8 Jahren, das von engagierten Müttern gestaltet wird. Bisher konnten Kinder und ihre Eltern das Radio nur über Internet empfangen. Fréquence Banane ist ein Studentenradio aus dem Umfeld der ETH Lausanne / EPFL und Global FM das erste Radio der Schweiz, das ausschliesslich Sportinformationen sendet. Das internationale Publikum am Lac Léman erhält ebenfalls eine neue Stimme, den englischsprachigen Sender World Radio Switzerland. Radio Tropic unterhält die Black Community mit tropischer Latinomusik rund um die Uhr. Die digitale Radiorevolution ist damit in der Romandie angekommen. Denn diesen Herbst und Winter folgen die Städte Lausanne, Montreux, Martigny und die französische Region des Wallis mit eigenen DAB+-Inseln, auf denen leidenschaftliche Programmacher unabhängige Radiostationen produzieren.

Vielfalt dank viertem DAB+-Layer

Dass diese Lokal- und Internetradios in Genf und anderswo auf DAB+ senden können, macht eine eigene Funkkonzession möglich. Die Zürcher Digris AG hat diese im Juni 2013 vom Bundesamt für Kommunikation, BAKOM, erhalten und baut zusammen mit dem Genfer Unternehmen OpenDigitalRadio.org in über 20 grösseren Städten der Schweiz auf diesem vierten DAB+-Layer lokale Inseln auf. Sie setzt dabei eine neue, softwaregestützte Technologie ein, die mit deutlich tieferen Kosten auskommt als dies bei den bestehenden sprachregionalen DAB+-Sendegebieten der SRG oder der SwissMediaCast der Fall ist. Rund 135’000 Franken musste ein Radio bisher zahlen, um eine Region wie die Romandie auf DAB+ abdecken zu können. Für sieben urbane DAB+-Inseln wie in Genf zahlen die alternativen Programmveranstalter lediglich einen kostendeckenden Anteil von 10’000 Franken im Jahr. Von denn Investitionskosten der Digris AG finanziert das BAKOM 75 Prozent, da dieser Konzessionär keine kommerziellen Ziele verfolgt. Deshalb können sich nun unabhängige Radios den Wechsel zu digitalem Radio und der Technologie der Zukunft leisten. Wird UKW in Zukunft abgeschaltet, ist für sie ein finanzierbarer Wechsel auf DAB+ existentiell.

Technische Innovation und programmliche Alternativen

Für die 14 freien Sendeplätze auf dem neuen Layer in Genf haben sich ursprünglich über zwanzig Radiostationen interessiert. Die Digris AG hat das Auswahlverfahren einem unabhängigen Radiorat übertragen, der die Gesuche nach drei Hauptkriterien beurteilte. Im Vordergrund standen der lokale Bezug zum Sendegebiet, sowie alternative Programmangebote bei Musik, Unterhaltung und Wortbeiträgen. Die ausgewählten Radios haben sich drittens dadurch ausgezeichnet, dass sie die interaktiven Möglichkeiten von digitalem Radio aktiv nutzen und so die Attraktivität von DAB+ steigern werden. Bis Ende 2016 wird die Digris AG in über 20 Schweizer Städten lokale DAB+-Inseln aufgebaut haben. 70-80 unabhängige Radiostationen werden dann auf DAB+ senden und der vierte Layer wird dann eine grössere Programmvielfalt anbieten, also die drei bestehenden Layer von SRG, SwissMediaCast und Romandie Médias zusammen.

Kontaktpersonen

– Für Fragen zur Digris AG, welche die Konzession besitzt, die technische Infrastruktur aufbaut und die Radiostationen auswählt, kontaktieren Sie Thomas Gilgen, Geschäftsführer Digris AG, 079 317 01 09 / thomas.gilgen@digris.ch
– Auskunft zur Software-Technologie, die durch OpenDigitalRadio.org entwickelt wurde, erteilt Mathias Coinchon, Lead Development OpenDigitalRadio.org, 079 827 36 20 / coinchon@yahoo.com
– Für Fragen zur Union der nicht kommerzorientierte Lokalradios der Schweiz / UNIKOM, spricht Lukas Weiss, Präsident der UNIKOM-Radios, 079 699 69 69 / president@unikomradios.ch
– Beim BAKOM ist zuständig René Wehrlin, Sektion Medien, 032 327 55 96 / rene.wehrlin@bakom.admin.ch
– Fragen zur Radioselektion durch den Radiorat beantwortet Markus Unterfinger, Sprecher Radiorat, 076 419 21 10 / unterfinger@hispeed.ch